Der Universalkünstler Oskar Schlemmer steht wie kaum ein anderer für den Allgestaltungsanspruch der Moderne. Der Maler, Grafiker, Wandgestalter, Bühnenbildner, Bildhauer und Choreograf vereint diese unterschiedlichen Ausdrucksformen, um damit eine humanistische Vision der Zukunft zu entwickeln, in der die Menschen zu einer harmonischen Einheit mit der durch technische Innovationen veränderten Gesellschaft finden.
Die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha zeigt nun die erste Einzelausstellung zu Oskar Schlemmer im Osten Deutschlands. Ergänzende Arbeiten von László Moholy-Nagy, Andor Weininger und Wassily Kandinsky demonstrieren eindrücklich den künstlerischen Horizont der Zeit.
Sie sind eingeladen, Oskar Schlemmers Imaginationskraft zu entdecken und in seiner Begleitung in der Bauhaus-Bewegung einzutauchen. Die Gothaer Schau nimmt vor allem Schlemmers Schaffen der 1920er- und 1930er-Jahre in den Blick, seine Zeit am Weimarer und am Dessauer Bauhaus. Schlemmers Thema einer neuen Verortung der Menschen in einer sich transformierenden, von technischen Entwicklungen bedingten Gesellschaft ist nachgerade aktuell: im Zeitalter von Algorithmen, Künstlicher Intelligenz und synthetischer Biologie müssen wir uns diesen Fragen aufs Neue stellen.
Pünktlich zur Ausstellungseröffnung erscheint bei uns im Programm die Publikation Oskar Schlemmer. Das Bauhaus und der Weg in die Moderne.