BILDROLLEN
Dauer und Wandel einer indischen Volkskunst
192 Seiten
22 x 30 cm, 196 meist farbige Abbildungen, 2 Landkarten. Hardcover.
€ 39,80 inkl. MwSt.
Beschreibung
Über 2000 Jahre lang zogen in Indien fahrende Künstler über Land, die anhand gemalter Bildrollen die Erzählungen der großen indischen Epen Mahabharata und Ramayana sowie eine Fülle lokaler Götter- und Heldengeschichten und moralischer Lehrstücke unter der meist des Lesens unkundigen Landbevölkerung verbreiteten. Sie waren die Schöpfer und Träger einer Kunstform, die sich von Indien ausgehend über China bis Japan sowie in westlicher Richtung bis in den Mittelmeerraum verbreitete. In der Hand der Malersänger wurden die Bildrollen zum Hand-Kino, zur Projektionsfläche von Mythenwissen und zum Anreiz, schauend den Gesängen zu lauschen.
Aufgrund politischer Veränderungen, technischer Neuerungen und sozialer Umwälzungen des 20. Jahrhunderts büßten auch in Indien die Kunstformen der mündlichen Überlieferung ihre Funktionen ein, und so verloren die Bildrollenkünstler Publikum und Einkommen. In Bengalen trotzen bis heute zwei eng verwandte Bildrollentraditionen den widrigen Umständen: die der „patua“ und die der „jadopatia“. Doch während die „patua“ diese Herausforderung meistern, drohen die „jadopatia“ daran zu scheitern – ihre Tradition steht vor dem Aus.
Die vorliegende Publikation illustriert anhand von rund 160 Bildrollen vorwiegend aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Übergang der „patua“-Kunst von ihrer überlieferten Funktion als Trägerin mündlicher Überlieferung zu einer zeitgenössischen visuellen Kunstform. Zugleich setzt das Buch der aussterbenden Kunst der „jadopatia“ ein Denkmal.
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