BODY EXTENSIONS
TITEL VERGRIFFEN
Phänomene in Kunst und Kultur zeigen, dass der Wunsch nach Veränderung, Verlängerung und „Perfektionierung“ des Körpers zu den verbreitetesten menschlichen Obsessionen zählt. Stets unzufrieden mit unserer natürlichen körperlichen Ausstattung, empfinden wir uns als „Mangelwesen“ (Sigmund Freud). Die Erweiterung kann in vielfältiger Art und Weise vorgenommen werden, etwa durch Verlängern von Körperteilen mit Hilfe raumgreifender Körperaufsätze – so zum Beispiel in der Performance-Kunst der 1970er Jahre (Rebecca Horn) – oder durch das Transformieren der gesamten menschlichen Silhouette – beispielsweise in der Mode der 1980er Jahre (Vivienne Westwood, Jean-Paul Gaultier). In Film und Comic treten uns Körpererweiterungen in den übernatürlichen Kräften der Superhelden (Spider-Man, X-Men) oder in den technischen Perfektionierungen von Cyborgs entgegen.
Auch im Alltag wird der Körper erweitert und übersteigert – durch künstlich verlängertes Haar, durch Fingernagelaufsätze, Schmuck oder „High Heels“. Muskelzuwachs durch Bodybuilding oder die Erweiterung des Brustvolumens durch Implantate gehören ebenfalls in diesen Bereich. Auch wenn derlei Eingriffe mittlerweile schon fast gesellschaftsfähig geworden sind, verbleiben Tabubereiche wie erotische Fantasien über erweiterte und fetischisierte Körperteile.
Die Publikation veranschaulicht in großformatigen Abbildungen unterschiedlichste Formen von Körpererweiterung in Kunst, Fotografie, Film, Comic, Mode und Alltagskultur. In Essays renommierter Fachautoren wird aus verschiedenen Perspektiven nach Erklärungsansätzen für das Streben nach dem erweiterten Körper und seiner „Perfektionierung“ gesucht.
